Verbandsversammmlung des Landesfeuerwehrverbandes In Dingolfing und Eröffnung der Feuerwehraktionswoche: Wir sind Ehrenamt – Wir sind freiwillige Feuerwehr.

23. September 2019
Feuerwehr LFV Bayern

Am vergangenen Wochenende fand in Dingolfing (Niederbayern) die 26. Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) statt. Alfons Weinzierl, der Chef des Landesfeuerwehrverbandes, zieht sich aus dem Verband zurück und berichtet über die Arbeit des LFV im vergangenen Jahr.

Neuwahlen bei der Verbandsversammlung: nach 16 Jahren als Vorsitzender stand Alfons Weinzierl aus Dingolfing/Höfen nicht mehr zur Wahl.

„Weil es an der Zeit ist“ – so Weinzierl“ – „diese Position an der Spitze des Verbandes in jüngere Hände zu übergeben und so die Weichen für die Zukunft zu stellen“.

Zur Wahl des 1. Vorsitzenden standen Kreisbrandrat Herrmann Schreck aus Bayreuth und Kreisbrandrat Johann Eitzenberger aus Garmisch-Partenkirchen.

Mit deutlicher Mehrheit wählten die Delegierten  Johann Eitzenberger. Der Verwaltungsfachwirt und Geschäftsleitende Beamte des Marktes Garmisch –Partenkirchen ist der neue Chef im Landesfeuerwehrverband Bayern. Feuerwehrmann hat er von der Pieke auf gelernt, ist erfahren in der Arbeit des Verbands und war bisher schon stellv. Vorsitzender im LFV Bayern. Er ist bereit für das neue Amt: „Ich freue mich sehr über das Votum und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde“, sagte er nach der Wahl, wo eine  große Mehrheit für ihn gestimmt hat. 

Herbert Maurus, Kreisbrandinspektor Landkreis Garmisch-Partenkirchen freut sich:

„Wir sind froh und stolz auf unsern Hannes, er hat gute Kontakte zur Politik, kennt viele Leute und ich glaube, er kann den Feuerwehrverband auch wirklich weiter bringen.“ 

 

Nun darf der neue Vorsitzende weiterführen, was Alfons Weinzierl aus Dingolfing in 16 Jahren auf den Weg gebracht hat. Und das ist eine ganze Menge:

Neuausrichtung im Katastrophenschutz und neuer Hochwasserausstattung, die Zweckbindung der Feuerwehrsteuer, der Ausbau der Feuerwehrschulen, die landkreisübergreifende Alarmierung und ein großes Digitalfunkpaket, damit Ihre Feuerwehr Tag und Nacht für Sie erreichbar ist, Technik auf dem höchsten Stand. Dazu gehört auch der Ausbau der Basisstationen und Nachrüstung mit 72 Stunden Netzerhaltung. Letzter Satz ist für Laien jetzt ein böhmisches Dorf. Und doch hat der Begriff „72 Stunden Netzerhaltung“ jede Menge mit Ihnen als Leser zu tun.

Angenommen es kommt ein Sturm, eine Hochwasserkatastrophe, der Strom ist weg. Wenn alles zusammenbricht – könnten Sie dann noch Ihre Feuerwehr alarmieren?

„72 Stunden Netzerhaltung“ heißt – es wird mit Akkubetriebener Notstromversorgung die Funktion der Funkmasten aufrechterhalten, mit denen die Feuerwehr alarmiert wird, wenn Sie die 112 wählen.

 

Erste Amtshandlung des neuen Vorsitzenden des LFV : Die Eröffnung der Feuerwehraktionswoche am Samstagmittag mit Innenminister Herrmann in Dingolfing. Diese steht unter dem Motto:  Wir sind Ehrenamt – wir sind freiwillige Feuerwehr.

 

Bayern ist auf seine Freiwilligen Feuerwehren angewiesen. Gäbe es  die 315.000 Ehrenamtlichen Feuerwehrleute nicht, dann müsste eine Berufsfeuerwehr für die Landkreise aufgebaut werden. Im Schichtbetrieb, rund um die Uhr besetzt, 365 Tage im Jahr, würden auf Bayern bezogen jährlich Personalkosten entstehen in Höhe von 5 Milliarden Euro!  Die Feuerwehraktionswoche soll uns allen bewusst machen, wie wertvoll das ist, was unsere freiwilligen Feuerwehren leisten, welche Wertschöpfung  die 315.000 ehrenamtlichen freiwilligen Feuerwehrleute erbringen.

 

Auch in Zukunft wird sich der Landeverband der Feuerwehr in Bayern für die Wertschätzung des Ehrenamtes der Freiwilligen Feuerwehr engagieren, wie jetzt schon durch die Ehrenamtskarte. „Man überlegt auch“ – so Johann Eitzenberger, der neue Vorsitzende, „eine kostenlose Nutzung von Bahn und dem öffentlichen Nahverkehr für die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr zu ermöglichen und somit auch eine Anerkennung über den aktiven Dienst hinaus zu schaffen“

 

In seiner Ansprache, auf dem Stadtplatz in Dingolfing betonte Innenminister Herrmann, welch enorme Leistung die bayerischen Feuerwehren erbringen:

„Wir müssen darüber reden, wenn etwas gut läuft.  Es ist großartig was wir an Feuerwehren in unserem Land haben - vielen herzlichen Dank für dieses Engagement.“

  

Die Kampagne „Wir sind Ehrenamt – wir sind Freiwillige Feuerwehr“ wird auch mit kleinen Filmen aus dem Feuerwehralltag unterstützt. Weiterführende Informationen Anzuschauen auf der Website www.ich-bin-freiwillige-feuerwehr.de

Auf Plakaten und in kleinen Filmen der Kampagne zeigen echte Feuerwehrleute, wie ihr Alltag in der Feuerwehr aussieht. Darunter auch Willi Heeg aus Wörth an der Isar im Landkreis Dingolfing-Landau und Inge Müller aus Leerstetten im Landkreis Roth.

Und einfach mal dran denken: wenn die Feuerwehr im Einsatz ist oder wenn Sie die 112 wählen und die Feuerwehr kommt, die machen das alle ehrenamtlich und freiwillig.