Heizen – so nicht!

14. Oktober 2022

Der LFV Bayern warnt vor lebensgefährlichen Heiz-Experimenten in der aktuellen Energiekrise

In der aktuellen Energiekrise ist der Wunsch vieler Menschen, möglichst Heizkosten zu sparen, mehr als verständlich. Die Ideen, wie das Zuhause sonst noch geheizt werden könnte, sind dabei aber teils lebensgefährlich.

Wer mit den falschen Heizgeräten im Innenraum heizt, bringt nicht nur sich, sondern auch andere Hausbewohnerinnen und -bewohner in akute Lebensgefahr.

Damit das Zuhause in der kalten Jahreszeit ein sicherer Rückzugsort bleibt und nicht zur Todesfalle wird, hier das Wichtigste rund um sicheres Heizen.

Lebensgefährliche Heizgeräte

Heizen Sie niemals im Innenraum mit

  • Kohle- oder Gasgrills
  • Gas-Heizstrahlern
  • offenem Feuer
  • Ethanol-Öfen
  • „Teelicht-Öfen“

oder sonstigen brennstoffbetriebenen Geräten.

Neben der Brandgefahr herrscht hier akute Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid (CO). Das tückische: der Mensch kann das gefährliche Atemgift weder riechen, sehen noch schmecken. Dass sie überhaupt CO einatmen, merken die Betroffenen so gar nicht. Nur CO-Melder können über ihre technischen Sensoren zuverlässig CO in der Raumluft detektieren und entsprechend warnen.

Mit steigender CO-Konzentration in der Raumluft, kann eine CO-Vergiftung zu erheblichen Beschwerden bis hin zum Tod führen. Zu den wichtigsten Symptomen einer CO-Vergiftung zählen Schwindel, Schläfrigkeit, starke Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Schüttelfrost.

Sollten Sie Symptome bei sich bemerken oder ein installierter CO-Melder Alarm auslösen, verlassen Sie umgehend mit allen anwesenden Personen das Gebäude, öffnen Sie falls möglich Türen und Fenster und wählen Sie den Notruf 112. Warten Sie im Freien auf die Einsatzkräfte und kehren Sie auf keinen Fall zurück in das Gebäude.

Sachgemäßer Betrieb von Heizgeräten und -anlagen

Auch das Heizen mit dafür vorgesehen Feuerstätten und Geräten birgt bei unsachgemäßer Benutzung das Risiko von Bränden (z.B. Kaminbränden) und Kohlenmonoxidvergiftungen.

Heizen Sie Ihren Holzofen niemals mit Rest- oder Sperrmüll, Plastik, nassem Holz oder Kerzenresten. Das falsche Brennmaterial verursacht Ablagerungen im Kamin, die zu Kaminbränden führen können. Lassen Sie Ihren Holzofen regelmäßig inspizieren!

Wollen Sie einen neuen Kamin oder Ofen in Betrieb nehmen oder einen alten Kamin oder Ofen wieder nutzen, sprechen Sie vorher mit ihrem zuständigen Kaminkehrer.

Heizungen, Gasthermen und Durchlauferhitzer müssen regelmäßig gewartet werden und der Schornstein kontrolliert werden. Manipulieren Sie auf keinen Fall diese Anlagen samt Zählereinrichtungen! Nur bei korrekter Funktion dieser Geräte und Anlagen sind CO-Vergiftungen, Brände und sonstige Unfälle vermeidbar.

Nicht nur das Heizen kann kritisch sein, auch der Verschluss von Zuluftöffnungen zu Gasthermen oder sonstigen offenen Feuerstellen: sauerstoffarme, unvollständige Verbrennung fördert die Bildung von CO im Brandgas und kann zu CO-Vergiftungen führen.

Sollten elektrische Heizgeräte verwendet werden (z.B. Heizlüfter oder -decken), beachten Sie folgende Sicherheitshinweise:

  • Beim Kauf auf einschlägige Prüfkennzeichen achten (z.B. GS, TÜV, etc.).
  • Bedienungsanleitung beachten
  • Heizlüfter, Heizdecken o.ä. sind in der Regel nicht für den dauerhaften Gebrauch geeignet (Bedienungsanleitung beachten!)
  • Heizlüfter, Heizdecken o.ä. nicht unbeaufsichtigt betreiben. Insbesondere bei Heizdecken darauf achten, nicht einzuschlafen bzw. auf automatische Abschaltfunktion der Heizdecke achten
  • Kabel der Geräte vollständig abwickeln und insbesondere bei Heizlüftern und -strahlern von der wärmeabgebenden Seite des Gerätes fernhalten.
  • Keine beschädigten Geräte verwenden, z.B. auf Stromkabel achten (Risse, Knicke, angeschmolzene Stellen in der Isolierung etc.)
  • Das Gerät unbedingt sofort außer Betrieb nehmen, wenn Geruch von angesengtem Kunststoff wahrnehmbar ist.
  • Belastungsgrenzen der Hausinstallation beachten, insbesondere bei älteren Gebäuden. Bei Unsicherheiten und Fragen eine Elektrofachkraft heranziehen.
  • Ausgelöste Sicherungen der Hausinstallation (Leitungsschutzschalter und/ oder Fehlerstromschalter) weisen auf einen Defekt des Gerätes hin – Gerät außer Betrieb setzen.
  • Nicht mehrere leistungsstarke Geräte (etwa >1000W Leistungsaufnahme pro Gerät) gleichzeitig an einem Sicherungszweig der Hausinstallation betreiben (z.B. typischerweise nicht mehrere Geräte in einem Raum gleichzeitig betreiben). Bei Unsicherheiten und Fragen zur Hausinstallation eine Elektrofachkraft heranziehen.
  • Kein Betrieb auch von Einzelgeräten an Mehrfachsteckdosen: durch die Kontaktwiderstände der Steckerleisten in Verbindung mit der hohen Leistungsaufnahme der Geräte ist mit einer erhöhten Wärmeentwicklung an den Kontaktstellen zu rechnen.
  • Brennbare Materialen unbedingt von Heizlüftern fernhalten (nicht abdecken, Decken o.ä. nicht in der Nähe platzieren usw.)
  • Beim Betrieb in Feuchträumen (z.B. Bad) sicherstellen, dass kein Wasser auf das Geräte gelangen kann.
  • Bei Heizlüfter, Heizdecken o.ä. nach dem Betrieb den Stecker ziehen und vollständig abkühlen lassen, bevor diese nach Gebrauch anderweitig verstaut werden (z.B. Abstellkammer, Schränke o.ä.)

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Bild 1: Infografik: Heizen-so nicht! (Bildnachweis: LFV Bayern)

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Dr. Marina I. Wieluch
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Über den LFV Bayern

Der LFV Bayern ist die Interessensvertretung der bayerischen Feuerwehren und zugleich der stärkste Mitgliederverband innerhalb des Deutschen Feuerwehrverbandes. Der LFV Bayern vertritt insgesamt rund 7.700 Feuerwehren in Bayern mit deren insgesamt über 880.000 Mitgliedern, davon 320.000 Aktive. Der Verband berät seine Mitglieder umfassend und ist über den Deutschen Feuerwehrverband auch auf Bundes- sowie Europaebene präsent.