Die Feuerwehr-Aktionswoche 2007 steht in diesem Jahr unter dem Motto
Frauen-am-Zug
Der LFV Bayern beteiligt sich in diesem Jahr an der DFV Feuerwehr-Jahresaktion 2007/2008 "Frauen-am-Zug".
Bis zum offiziellen Start der Feuerwehr-Jahresaktion bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Feuerwehrverbandes Anfang Mai in Gera haben alle Landes-, Kreis- und Stadtfeuerwehrverbände vom DFV ein kostenfreies Medienpaket erhalten und zugestellt bekommen.
Der LFV Bayern hat entsprechend dem Bedarf der letzten Jahre eine weitere Stückzahl der Materialien geordert.
Weitere Informationen erhalten Sie auch unter (www.frauen-am-zug.lfv-bayern.de / www.aktionswoche.lfv-bayern.de) oder unter www.frauen-am-zug.de.
Bundesministerin von der Leyen stellt Motive der Feuerwehr-Jahresaktion vor
„Diese Kampagne ist witzig, spritzig und zukunftsweisend, wie das wichtige Thema, das sich dahinter verbirgt“, lobt Bundesministerin Ursula von der Leyen die Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Gemeinsam mit DFV-Präsident Hans-Peter Kröger stellte die Bundesministerin die Motive in der Berliner Feuerwache Mitte vor.
„Wir wollen das Engagement von Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren verstärken“, erklärt Kröger den Hintergrund der bundesweiten Werbekampagne. „,Frauen am Zug’ ist ein Wortspiel, mit dem wir unser Ziel plakativ und charmant-irritierend vermitteln wollen – das sehen wir sowohl als Aufforderung nach innen als auch als Signal nach außen“, erläutert Kröger.
„Millionen Frauen engagieren sich heute überall in Deutschland in den unter-schiedlichsten Aufgabenbereichen ehrenamtlich für die Allgemeinheit. Dass sie sich dabei längst nicht mehr auf überkommene Rollenbilder festlegen lassen, ist ein Gewinn für die gesamte Zivilgesellschaft. Zehntausende weibliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, die zuverlässig, belastbar und professionell aus-gebildet ‚ihre Frau stehen’ sind der beste Beweis“, so die Bundesministerin.
Die Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ wirbt mit Plakaten, Postkatenflyern und Aufklebern sowie Handbücher für die Feuerwehren vor Ort. Hinzu kommt der Internetauftritt www.frauen-am-zug.de. Der bundesweite Startschuss der Kampagne fällt am 4. Verbandstag des Deutschen Feuerwehrverbandes am 5. Mai 2007 in Gera.
Die Jahresaktion ist Teil des Projekts „Mädchen und Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren“ im Rahmen der Generationenübergreifenden Freiwilligendienste
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Die Pressemitteilung des Bundesministeriums sowie weitere Informationen zu den Generationenübergreifenden Freiwilligendiensten finden Sie online unter www.bmfsfj.bund.de.
Leitlinien zur Förderung der Integration von Mädchen und Frauen in der Feuerwehr
- sichtbar machen im Erscheinungsbild der Feuerwehr
- Kultur der Anerkennung
- Abbau Frauen diskriminierender Einstellungen und Verhaltensmuster
- Aktive Förderung statt passiver Toleranz
- Kultur der Vielfalt statt männlicher Monokultur
- Berücksichtigung veränderter Lebensverhältnisse
- Lernende Organisation
- Kooperation statt Hierarchie und Konkurrenz
- Vorbildfunktion von Vorstandsgremien
- Öffentliche Anerkennung und Auszeichnung vorbildlicher Leistungen und Modelle zur Frauenbeteiligung
- Kontinuierliche Berichte in den Feuerwehrmedien über Fortschritte bei der Integration von Frauen
- Neue Schwerpunkte bei der Ausbildung von Führungskräften
Die Leitlinien zielen jedoch darüber hinaus auf eine Modernisierung der Feuerwehr als Organisation insgesamt, die wünschenswert und notwendig ist, um dem Mitgliederschwund entgegen zu wirken und die Feuerwehr nicht nur für Frauen, sondern auch für andere gesellschaftliche Gruppen zu einem attraktiven und zeitgemäßen Feld bürgerschaftlichen Engagements zu machen.
Hintergrund
Frauen sind in der Feuerwehr noch immer unterrepräsentiert. Der Anteil der weiblichen Angehörigen im aktiven Dienst ist in den vergangenen Jahren langsam auf derzeit circa sieben Prozent gestiegen. Dabei ist in den alten Bundesländern der Anteil mit knapp sechs Prozent im Durchschnitt dabei deutlich niedriger als in den neuen Bundesländern, wo er bei rund elf Prozent liegt. Eine stärkere Beteiligung ist in den Jugendfeuerwehren zu verzeichnen. Dort sind durchschnittlich mehr als 20 Prozent der Mitglieder Mädchen, wobei hier kein großer Unterschied zwischen den neuen und alten Bundesländern festzustellen ist.
Langfristig strebt der Deutsche Feuerwehrverband an, den jetzigen Mitgliederstand der Feuerwehrfrauen im aktiven Dienst zu verdoppeln. Mädchen und Frauen sollen verstärkt für bürgerschaftliches Engagement gewonnen werden. Letztlich hängt davon auch ab, die Leistungsfähigkeit des Brand- und Katastrophenschutzes langfristig zu sichern.
Damit dies gelingt, wurde im Jahr 2005 vom DFV unter Beteiligung der Deutschen Jugendfeuerwehr ein Forschungsprojekt „Mädchen und Frauen in der Feuerwehr“ initiiert. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ging ein Forschungsteam (Prof. Angelika Wetterer, Dr. Margot Poppenhusen, Dr. Anja Voss) zunächst einmal auf die Suche nach Gründen für das Fernbleiben von Frauen in der Feuerwehr. Diese lagen beispielsweise in der mangelnden Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie, aber auch in den Umgangsformen sowie in der mangelnden Sichtbarkeit von Feuerwehrfrauen als ein ganz normaler Bestandteil der Feuerwehr.
Anschließend wurden Leitlinien für Modellprojekte entwickelt, die die Integration von Mädchen und Frauen in die Feuerwehr fördern. Den Abschlussbericht der Forscherinnen gibt es als Download sowie auf einer CD, die beim Bundesministerium kostenfrei angefordert werden kann. Zudem wurde der Bericht allen Stadt-, Kreis- und Landesfeuerwehrverbänden zugesandt.
In einem Folgeprojekt im Rahmen des Programms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden die Modellprojekte durch geeignete Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört etwa eine bessere Öffentlichkeitsarbeit für Feuerwehrfrauen ebenso wie bundesweite Regionalkonferenzen, auf denen Möglichkeiten zur Fortbildung und Vernetzung angeboten werden. Auch eine Bundeskonferenz für die Deutsche Jugendfeuerwehr wurde durchgeführt. Hinzu kommt der Internetauftritt www.feuerwehrfrauen-netzwerk.org, auf der Veranstaltungshinweise, Handreichungen, Kontaktdaten und Fachempfehlungen veröffentlicht werden. Einen weiteren Baustein bilden die Handreichungen zu den Themen„Vereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt“, „Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt“, „Schwangerschaft und Feuerwehrdienst“ sowie „Übertritt statt Austritt – Übergang von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung“.Auch diese Materialien wurden an die Basis versandt – die anhaltend hohe Nachfrage sowie die Zahl der Downloads von der Website zeugt vom Bedarf und Interesse vor Ort.
Die organisationsinternen Maßnahmen werden durch Veranstaltungen auf Länderebene weitergeführt: Vom Truppführerlehrgang mit Kinderbetreuung (Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt) über teils länderübergreifende Regionalkonferenzen und die Schulung für geschlechtergerechte Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Begleitung des Übergangs von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung. Hinzu kommen Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und ein Mentoring-Projekt.
Die Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ ergänzt nun diese eher nach innen gerichteten Maßnahmen. Vielfach ist das Bild der Feuerwehr in der Öffentlichkeit nicht zeitgemäß: Freiwillige Feuerwehr beinhaltet heutzutage nicht mehr nur Feuer löschen wie vor über 150 Jahren, als die ersten Feuerwehren von ehrenamtlich engagierten Menschen gegründet wurde. Das Einsatzspektrum hat sich vor allem in den letzten Jahren gewaltig vergrößert. Um das Netz der helfenden Hände am Leben zu erhalten, benötigen wir Einsatzkräfte, die in ihrer Vielseitigkeit dem vielfältigen Einsatzgeschehen gleichkommen – die Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ ist hier ein weiterer Schritt auf dem richtigen Weg.
Motive
„Frauen am Zug“ lautet das Wortspiel, mit dem wir unser Ziel plakativ und charmant irritierend vermitteln wollen – das sehen wir sowohl als Aufforderung nach innen als auch als Signal nach außen.
Die Motive der Feuerwehr-Jahresaktion wurden von Sehstern Kommunikation + Design Berlin entwickelt. Sie kommen als Plakate, Postkartenflyer und Aufkleber zur Anwendung. Die Plakate können unter hier heruntergeladen werden.
Vorlagen
Wir möchten natürlich, dass Sie die Feuerwehr-Jahresaktion vor Ort auch in der Presse begleiten. Die nachfolgende Pressemitteilung des DFV können Sie verwenden, wenn Sie als Stadt- oder Kreisfeuerwehrverband die Feuerwehr-Jahresaktion „Frauen am Zug“ mit Beteiligung der einzelnen Feuerwehren in Ihrem Bereich starten.
Aktionen vor Ort:
- Mit untenstehendem Link kommt Ihr direkt auf ein Video das von main.tv im Rahmen der diesjährigen Feuerwehraktionswoche aufgenommen wurde. Es zeigt eine kurze Frauenübung mit einer gemischten Frauengruppe aus dem gesamten Landkreis Aschaffenburg
www.main.tv/video/475/
Viel Spaß beim Anschauen.