"Meine Tochter hat mich zur Feuerwehr gebracht“
Vater und Tochter Niederreiter machen gemeinsam Feuerwehr-Ausbildung
Landshut. Dass Töchter und Söhne dem Vorbild der Eltern folgen und zur Freiwilligen Feuerwehr dazu gehen, kommt immer wieder mal vor. Dass dies auch anders herum geht, beweisen Andreas (56) und Alexandra (19) Niederreiter. Vater und Tochter machen gemeinsam die Ausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr Landshut. Ein Novum, wie Stadtbrandrat Sebastian Öllerer verrät: „Vater und Tochter gemeinsam in einer MTA ist für uns eine Premiere zu der wir uns gerne Nachahmer wünschen.“
Alexandra Niederreiter hatte immer schon mit dem aktiven Feuerwehrdienst geliebäugelt. Als sie 2022 mit ihrer Berufsausbildung fertig war, fasste sie schließlich den Entschluss, sich die Freiwillige Feuerwehr mal anzusehen. Bereits bei ihrem ersten Schnupperabend bei der Feuerwehrwache Siedlung nahmen sie die Kameraden gleich zur Prüfung der Hydranten mit. „Man hat mir gezeigt, wie etwas funktioniert und ich durfte sofort mit anpacken“, sagt die 19-Jährige: „Das selber machen und die Gemeinschaft fand ich richtig gut.“ Und so beschloss die Bauzeichnerin gleich nach ihrem ersten Schnupperabend, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten.
Seither ist sie ein fester Bestandteil der Gruppe, kommt zu den Übungen und gemeinsamen Aktivitäten. Nur Ausrücken darf die Bauzeichnerin noch nicht. Denn dafür benötigt sie noch die Ausbildung zur Feuerwehrfrau, die sie gerade abends und an den Wochenenden macht. Immer mit an ihrer Seite: Ihr Vater und Feuerwehrkamerad Andreas Niederreiter. „Meine Tochter hat mich zur Feuerwehr gebracht“, erzählt der Qualitätsingenieur. Denn zuhause hatte die 19-Jährige immer wieder begeistert von der Freiwilligen Feuerwehr erzählt. Ihr Vater lauschte damals gebannt und erinnerte sich zurück an die Zeit, als seine Töchter noch nicht auf der Welt waren und er noch mehr Zeit hatte, sich in Vereinen zu engagieren.
Als die Feuerwache Siedlung letztes Jahr ihren Tag der offenen Türe veranstaltet, besuchte Vater Niederreiter seine Tochter und kam dort auch mit den anderen Feuerwehrlern ins Gespräch. Er erkundigte sich nach einer Altersobergrenze, um der Feuerwehr beizutreten. Das Feedback freute ihn. Bis 65 kann man sich im aktiven Feuerwehrdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr einbringen. Und so beschloss der 56-Jährige, der Feuerwehr beizutreten und zusammen mit seiner Tochter die Ausbildung zu machen. „Durch das vielfältige Aufgabenspektrum kann die Feuerwehr gerade auch ältere Neueinsteiger bestens einbinden. Die Lebenserfahrung dieser neuen Kollegen ist immer ein Gewinn“, sagt Stadtbrandrat Öllerer.
Ein kompletter Feuerwehr-Neuling ist Andreas Niederreiter allerdings nicht. Denn vor 20 Jahren war dieser in einer Landshuter Werksfeuerwehr dabei. Auch wenn er damals den Job wechselte, ging das Interesse an der Feuerwehr nie verloren. „Die Mischung aus Feuerwehr und das Wissen, etwas für die Gemeinschaft tun zu können, macht für mich den Reiz Freiwillige Feuerwehr aus“, sagt der Qualitätsingenieur: „Ich genieße es total.“
Schon jetzt spekulieren Vater und Tochter, wer bei der Abschlussprüfung der Modularen Truppausbildung zum Feuerwehrmann und zur Feuerwehrfrau im Oktober die Nase vorne haben wird. Aber egal, wer besser abschneidet; sobald die beiden ihre Prüfung im Herbst bestanden haben, bekommen sie einen Piepser und können ab dann zum Einsatz ausrücken, wenn Menschen in Not die 112 gewählt haben.
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Pressemitteilung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Landshut
Bildnachweis: Miguel Seidel