Jahrestagung des DFV-AK Feuerwehrmuseen, Feuerwache Dietzenbach

Traditionell treffen sich die Mitglieder des Arbeitskreises Feuerwehrmuseen des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV-AK Feuerwehrmuseen, bis 2020 Arbeitsgemeinschaft der Feuerwehrmuseum @gfm) am ersten Novemberwochenende zu ihrer Jahrestagung. Dabei kommen Vertreter aller in den vier Regionalgruppen bundesweit organisierten Feuerwehrmuseen zentral zusammen. Pandemiebedingt entfielen die Tagungen in den Jahren 2020 und 2021. Nunmehr fand am 4. November 2023 in der Feuerwache Dietzenbach die 26. Jahrestagung unter Vorsitz von Rolf Schamberger statt, an welcher rund 40 Vertreter von 20 verschiedenen Feuerwehrmuseen teilnahmen.

Bereits am Vortag reisten die ersten Teilnehmer ins hessische Dietzenbach an. Der Beirat kam zu seiner Sitzung zusammen und abends traf man sich zum Essen sowie zu Fachgesprächen in gemütlicher Runde.

Rolf Schamberger, Leiter des Deutschen Feuerwehrmuseums und Sprecher des DFV-AK Feuerwehrmuseen, begrüßte zu Beginn der Tagung dann am 4. November alle Anwesenden, sprach dem Organisationsteam der Feuerwehr Dietzenbach seinen Dank aus und überbrachte die Grüße des DFV. Anschließend richteten Matthias Marx, Abteilungsleiter Brandschutz, Katastrophen- und Zivilschutz der Stadt Dietzenbach, sowie Carsten Löwe, Leiter des Referats 11 Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte in der VFDB, entsprechende Grußworte an die Teilnehmer.

Den inhaltlichen Einstieg übernahm Günter Blum, Sprecher der Regionalgruppe Mitte, mit seinem Bericht über die Sitzung des Beirats. Dabei ging er insbesondere auf das von ihm und Thomas Reichel, Regionalgruppensprecher Süd, erstellte Diskussionspapier zur möglichen Neuausrichtung und Zukunft des DFV-AK Feuerwehrmuseen ein. Kernpunkte sind dabei die mögliche Aufgabe der bisherigen Regionalgruppen zugunsten einer Eingliederung in die Strukturen der jeweiligen Landesfeuerwehrverbände sowie die Neustrukturierung in Form von länderübergreifenden Facharbeitsausschüssen. Entsprechende Entscheidungen werden zu einem späteren Zeitpunkt getroffen.

Den Reigen der Fachvorträge startete der AK-Sprecher Rolf Schamberger mit einer gemeinsam mit Thomas Knauf recherchierten Präsentation über die Geschichte der „KL26-288“, einer angeblich am Obersalzberg stationierten Drehleiter. Dabei dekonstruierte er dieses Bild lückenlos und belegte in wissenschaftlicher Manier, dass das besagte Fahrzeug nie am Obersalzberg im Dienst stand.

Rolf Schamberger bezeichnete seinen Bericht als Abschiedsvortrag, da er aufgrund des Erreichens der Altersgrenze zum Jahreswechsel aus der Gremienarbeit des DFV ausscheidet und damit auch den Posten des AK-Sprechers niederlegt. Vor 28 Jahren hatte er diesen in Dietzenbach übernommen. Die Anwesenden wählten hierauf einstimmig den Leiter des Landschaftsmuseums Westerwald, Dr. Moritz Jungbluth, zum neuen Sprecher des DFV-AK Feuerwehrmuseen. Ebenfalls einstimmig erfolgte mit Markus Zawadcke, Feuerwehrmuseum Bayern, die Wahl seines Stellvertreters. Die Neuwahl auch dieser Position war erforderlich geworden, da Stefan Zimmermann, Feuerwehrmuseum Ellrich, sein bisheriges Amt als Stellvertreter ebenfalls zur Verfügung gestellt hatte.

In Anbetracht seines langjährigen Engagements und seiner allseits anerkannten Verdienste um die deutsche Feuerwehrmuseumsszene wurde Rolf Schamberger zum Ehrenvorsitzenden des DFV-AK Feuerwehrmuseen ernannt.

Nach dem Mittagessen erfolgte die Besichtigung des Dietzenbacher Feuerwehrmuseums, welches stilgerecht im ehemaligen Gerätehaus untergebracht ist und zahlreiche Exponate zur örtlichen Feuerwehrhistorie präsentiert.

Im Anschluss wurde die Sitzung mit fünf Impulsreferaten zum Thema „Zukunft Feuerwehrmuseen“ fortgesetzt. Dabei berichtete Siegfried Bossak, Sächsisches Feuerwehrmuseum Zeithain, über die „Organisation eines Geneartionenwechsels“, Dr. Moritz Jungbluth, Leiter Landschaftsmuseum Westerwald und neuer AK-Sprecher, über „Feuerwehrgeschichte im Freilichtmuseum“, Michael Holz, Feuerwehrgeschichts- und Museumsverein Frankfurt a.M., zu „Der Prophet gilt im eigenen Land nichts!“, Marcus Droste, Feuerwehrmuseum Salzbergen, zu „Salzbergen – Museum 3.0“ und Markus Zawadcke, Feuerwehrmuseum Bayern und neuer stellvertretender AK-Sprecher, zum Thema „Neue Perspektiven für eine unendliche Geschichte“ anhand des Museums in Waldkraiburg.

Daraufhin referierten die anwesenden Sprecher der Regionalgruppen Nord, Mitte und Süd über interessante Entwicklungen und Neuerungen aus den jeweilig zugehörigen Feuerwehrmuseen. Rolf Schamberger übernahm dabei vertretungsweise den Jahresbericht der Regionalgruppe Ost. Einstimmig als neues Vollmitglied aufgenommen wurde das Feuerwehrmuseum „Feuerwache Westerwald“ in Waldbrunn unter Leitung von Georg Höhler.

Die nächste Jahrestagung des DFV-AK Feuerwehrmuseen wird voraussichtlich Anfang November 2024 im Deutschen Feuerwehrmuseum Fulda stattfinden.

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Bericht: Dr. Moritz Jungbluth

Fotos:

Bild 1, von rechts: Carsten Löwe, Rolf Schamberger, Markus Zawadcke und Dr. Moritz Jungbluth bei der Übergabe des Steuerrades. Foto: Helmut Winkler, Kaufbeuren

Bild 2: Rolf Schamberger bei seinem Abschiedsvortrag über die „KL26-288“. Foto: Carsten Löwe, Dresden

Bild 3: Besuch des Feuerwehrmuseums Dietzenbach. Foto: Carsten Löwe, Dresden