Feuerwehr Ammersricht und Bürger laufen für Aktion "Hilfe für Helfer" des Landesfeuerwehrverbands

18. Juli 2022

Herzlichen Dank an die Freiwillige Feuerwehr Ammersricht!

Ein prächtiger Sommertag, eine überaus engagierte Feuerwehr, die zu ihrem 125. Geburtstag nicht nur sich feiert, sondern auch an jene Kameraden denkt, die selbst Hilfe benötigen, und viele lauffreudige Bürger, die sich ebenfalls in den Dienst der guten Sache stellten. Dies waren die Garanten für den Erfolg des Benefizlaufs der Feuerwehr Ammersricht, einer Stadtteilfeuerwehr im oberpfälzischen Amberg. Unter dem Motto "Wir laufen für Sie - laufen Sie mit uns" hatten die Ammersrichter Aktiven diesen Jedermann-Lauf zu Gunsten der der Aktion "Hilfe für Helfer" des Landesfeuerwehrverbands ausgerichtet. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: 4125 Euro für verunfallte Feuerwehr-Kameraden und deren Angehörige sowie Hinterbliebene von ums Leben gekommenen Feuerwehrleuten.

Die Idee zum Lauf war vor zwei Jahren - und damit noch vor der Corona-Pandemie - geboren worden. Feuerwehr-Mitglied Dr. Torsten Birkholz hatte in Anlehnung an die Zahl 125 ursprünglich einen 125-Kilometer-Lauf ins Spiel gebracht. Im Laufe der Planungen wurde kilometermäßig abgespeckt, so dass am 25. Juni der Bevölkerung schließlich zwei Laufrunden angeboten wurden: eine große über 1250 Meter (worin immer noch die Jubiläumszahl von 125 enthalten war) und eine kleine über 625 Meter. Wolfgang Weigl, Torsten Birkholz und Thomas Weber, die an der Spitze des zehnköpfigen Organisationsteams standen, zeigten sich nach dem Lauf überaus zufrieden mit der Resonanz. 85 Teilnehmer, die zusammengerechnet auf 530 Kilometer kamen und damit auf weit mehr Kilometer als die ursprünglich mal angedachten 125 Kilometer.

Ob groß oder klein, jung oder alt, sportlich-laufend oder gemütlich-gehend und immer wieder pausierend: Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt, genauso wie es sich die Organisatoren gewünscht hatten. Zahlreiche Zuschauer waren außerdem gekommen, um die Teilnehmer anzufeuern. "Die hörbare Unterstützung war klasse", freute sich Birkholz über diejenigen, die entlang der Strecke die Läufer toll motivierten.

In den Benefizlauf integriert war ein Staffellauf von Atemschutzgeräte-Trägern, die die 625-Meter-Runde in Angriff nahmen. Neben den Atemschutzgeräte-Trägern der gastgebenden Wehr reihten sich Kameraden aus Karmensölden, einer weiteren Amberger Stadtteilfeuerwehr, ein. An einem strahlenden Juni-Nachmittag mit hochsommerlichen Temperaturen von um die 28 Grad, in voller Montur, also mit Löschanzug, Stiefeln, Helm plus 20 Kilo schwerem Atemschutzgerät auf dem Rücken. Eindrucksvoll stellten die Aktiven damit auch ihre Fitness unter Beweis. Da kam ein Sprühstrahl zur Abkühlung und kalte Getränke den Läufern gerade recht, um sich zu erfrischen und den Wasserhaushalt des Körpers für die nächste Runde wieder aufzufüllen.

Dank Gummibändchen in verschiedenen Farben, die beim Durchlaufen des Start-Ziel-Punktes den Läufern ausgehändigt wurden, konnten die einzelnen Runden gezählt und die gelaufenen Kilometer ermittelt werden. Insgesamt waren es 530 Kilometer. Allein die Atemschutzgeräteträger, die sich bei den Runden abgewechselt hatten, kamen auf 52 Kilometer. Wobei eine Leistung besonders herausragte: Werner Nagler von der gastgebenden Wehr war mit 5,625 Kilometern Spitzenreiter in der Ausrüstung.

Auch wenn es nicht um sportliche Konkurrenz oder Höchstleistungen ging, sondern der olympische Gedanke "Dabei sein ist alles" zählte, Preise gab es dennoch. Bei der Siegerehrung ausgezeichnet wurden eine Dreijährige als jüngste Läuferin, ein 87-Jähriger, der als ehemaliger Ammersrichter Aktiver als Nordic-Walker die Strecke in Angriff genommen hatte, als ältester Teilnehmer. Mit je drei Läufern und Atemschutzgeräteträger-Staffelläufer stellte die Feuerwehr Karmensölden die größte Gruppe beim Lauf.  Prämiert wurden noch die längste Distanz (25,625 Kilometer) und die weiteste Anreise (ein ehemaliger Ammersrichter Aktiver, der jetzt in München lebt).

Sowohl während des Laufs als auch beim Johannisfeuer am Abend, das angesichts der anhaltenden Trockenheit und der Brandgefahr nicht als großer Holzstoß, sondern eine Nummer kleiner und in einer Feuerschale entzündet worden war, saßen die Besucher gesellig beisammen, ließen sich Getränke und Bratwürste schmecken und zeigten sich sehr spendabel beim Befüllen der Spendenbox für "Hilfe für Helfer". Ein zwangloser Lauf für Jedermann, die Gemütlichkeit und das gesellschaftliche Miteinander. Genau dies fanden die Gäste, die an diesem Tag bei der Feuerwehr Ammersricht vorbei schauten laut Torsten Birkholz "so cool". Und Wolfgang Weigl hörte vielfach, wie die Leute von einem "tollen gemeinschaftlichen Erlebnis" schwärmten.

Kein Wunder, dass die Amberger, darunter viele Familien mit Kindern, bis tief in die Nacht blieben und den entspannten Ausklang der Benefizaktion und Johannisfeuer an einem lauen Sommerabend genossen.

Zwei Menschen gefiel es bei den Ammersrichtern gleich so gut, dass sie spontan Mitglieder bei der aktiven Feuerwehr wurden.

All dies sorgte für überaus große Zufriedenheit bei den Organisatoren. Entsprechend positiv fiel ihre Bilanz aus. Vor allem freuten sich Torsten Birkholz und Wolfgang Weigl über die satte Summe, die sie dem Hilfsfonds des Landesfeuerwehrverbands zur Verfügung stellen konnten. 3800 Euro hatten sie bereits im Vorfeld an Spenden von Sponsoren erhalten, für deren Unterstützung sie sehr dankbar sind. Weitere 325,- Eure spendeten die Besucher zusätzlich.

Der Lauf für den guten Zweck war der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten der Ammersrichter Feuerwehr, die aktuell rund 70 Aktive in ihren Reihen hat, doch beileibe nicht die einzige Aktion zum 125. Geburtstag. Bereits Anfang Mai hatte die Feuerwehr in ihrem Stadtteil Straßenlaternen mit roten Eimern bestückt. Mit dieser Löscheimer-Aktion wollten die Kameraden darauf aufmerksam machen, dass einerseits die Feuerwehr stets für die Bürger da ist und ihnen im Notfall zur Hilfe eilt, andererseits aber auch weiterhin Menschen braucht, die sich ihr anschließen und sie bei dieser freiwilligen und ehrenamtlichen Aufgabe unterstützen.

Weitere 2 Feuerwehrfrauen und 2 Feuerwehrmänner nahmen ihren Dienst bei der Feuerwehr Ammersricht auf. In Kooperation mit einem örtlichen Bäcker wurde zudem ein eigenes Feuerwehr-Brot kreiert: das Florianskrustl mit der aufgestempelten Aufforderung "112 - sei dabei". Ein Teil des Verkaufserlöses ging ebenso in den Spendentopf ein.

Im Rahmen eines kleinen Festaktes konnte nun dem Vorsitzenden des LFV Johann Eitzenberger einen Scheck über 4125,- € für die Aktion „Hilfe für Helfer“ übereicht werden. (worin wieder die Jubiläumszahl von 125 enthalten ist)

Johann Eitzenberger freute sich sichtlich über den stattlichen Betrag, da nicht alle Tage eine so große Summe zusammenkomme. Der Hilfsfond wird ausschließlich an verunfallten Feuerwehrleuten, bzw. den Angehörigen ausbezahlt. Diese Hilfe muss leider immer wieder in Anspruch genommen werden. Jedes Jahr werden ca. 15.000, - € an Hilfsgeldern bewilligt, so Eitzenberger. Umso mehr freute er sich über den Betrag aus Ammersricht. In kleinem Kreis vor Teilen des Organisationsteams und Stadtbrandrat Heinrich Scharf fasste Wolfgang Weigl für die Organisatoren des Benefizlaufes das bisher überaus erfolgreiche Jubiläumsjahr zusammen. Insgesamt waren bis zu diesem Zeitpunkt sechs neue aktive Mitglieder der Feuerwehr Amberg-Ammersricht beigetreten. Ein starkes Zeichen einer lebendigen Gemeinschaft.

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Text:                 Wolfgang Weigl, Dr. Torsten Birkholz

Foto 1:              Petra Hartl Oberpfalz-Medien/Amberger Zeitung

(v.l.n.r.) Werner Nagler (erfolgreichster Läufer mit Atemschutzgerät), Michael Werner (Mitorganisator), Christian Schafbauer (Kommandant FW Ammersricht), Wolfgang Weigl und Dr. Torsten Birkholz (Organisatoren des Benefizlaufes), Johann Eitzenberger (Vorsitzender des LFV) Heinrich Scharf (Stadtbrandrat Feuerwehr Amberg)

Foto 2 und 3:      Wolfgang Schatz


Weitere Informationen zum Sonderkonto "Hilfe für Helfer" finden Sie hier.