Corona: „Die Hilfsorganisationen funktionieren wie ein Uhrwerk!“
50.000 Schutzmasken wurden verteilt – Feuerwehren und THW arbeiten Hand in Hand
Der Freistaat Bayern stattet pflegende Angehörige sowie bedürftige Menschen mit sogenannten FFP 2 Schutzmasken aus. Über einen Verteilerschlüssel haben alle Kommunen nun ihre Lieferung erhalten. Im Hintergrund haben dabei zahlreiche Helfer der heimischen Feuerwehren und des THW bei dieser logistischen Herausforderung mitgewirkt. Die Verantwortlichen im Landratsamt Traunstein sind mit der Abwicklung dieser jüngsten Materiallieferung durch die Hilfsorganisationen schwer beeindruckt.
„Seit etwa einem Jahr bilden wir beim THW Mühldorf Woche für Woche den Umschlagplatz für Schutzausrüstungen, Corona Schnelltests oder auch Schutzmasken“, erklärt Andreas Wageneder, der stellvertretende Regionalleiter des THW. Mit zwei großen Sattelschleppern sind auch in dieser Woche die Schutzmasken für pflegende Angehörige und Bedürftige in Mühldorf angekommen. Für die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein wurden die Masken durch die Helfer des THW Traunreut verladen und weiter transportiert.
Im Landkreis Traunstein wurde bereits zu Beginn der Pandemie die Örtliche Einsatzleitung aktiviert. Das Gremium zeigt sich für die „taktisch operativen Maßnahmen“ verantwortlich, was unter anderem die Durchführung von Einsatzaufträgen beinhaltet. Im Landratsamt Traunstein steht dazu eigens ein Stabsraum für die zwölf ehrenamtlichen Stabsmitglieder sowie die Fachberater aller Hilfsorganisationen und die Helfer der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung zur Verfügung.
Seit Monaten treten die Mitglieder regelmäßig zusammen um über neuste Entwicklungen zu beraten und Einsatzaufträge in Zusammenarbeit mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz des Landkreises zu planen. Bei zeitkritischen Entwicklungen können die Mitglieder mittels einer eingerichteten Alarmierung rund um die Uhr einberufen werden und binnen kurzer Zeit notwendige Maßnahmen ergreifen.
Sichtlich zufrieden zeigen sich die Verantwortlichen der Feuerwehren im Landkreis Traunstein. „Die Auslieferung der Waren an die Gemeinden funktioniert mittlerweile wie ein Uhrwerk“, freut sich Kreisbrandinspektor Günter Wambach, der den Einsatzauftrag für die Verteilung inne hatte. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Routen der „Feuerwehr-Paketfahrer“ festgelegt. Die angefragten Feuerwehren waren sofort bereit, eine Tour zu übernehmen und vier bis fünf „Rathaus-Haltestellen“ anzufahren.
Die Feuerwehrführungsstelle Salzach in Fridolfing bildete im Hintergrund die Einsatzleitung. „Unsere Kameraden haben wirklich gute Arbeit geleistet. Innerhalb von zwei Stunden waren alle Masken im gesamten Landkreis verteilt und es gab keinerlei Probleme beim ausfahren“, so Christoph Huber von der Führungsstelle. Die Feuerwehren Engelsberg, Grassau, Inzell, Schnaitsee, Reit im Winkl, Tittmoning, Traunstein, Wonneberg und Stein waren für diesen Einsatz auf den Straßen unterwegs und versorgten Rathäuser mit den Schutzausrüstungen.
Die Mitglieder des THW Traunreut hatten zuvor die rund 50000 Schutzmasken entsprechend eines Zuteilungsschlüssels für jede Gemeinde kommissioniert und anhand der Routenplanung zusammengestellt. „Meine Leute sind da mittlerweile auf Zack und wissen genau, wie sie schnell und zuverlässig die Großpakete in kleinere Einheiten zusammenstellen können“, so Udo Schuster, der Ortsbeauftragte des THW in Traunreut.
Der für den Landkreis Traunstein bestellte Örtliche Einsatzleiter Christof Grundner zeigt sich von der Leistung jedes Einzelnen schwer beeindruckt. „Das Ehrenamt in den Hilfsorganisationen funktioniert auch in diesen Zeiten reibungslos und ich bekomme immer wieder berichtet, dass sich unsere Leute freuen, weil sie eine Aufgabe haben und für ein paar Stunden aus dem Alltagstrott ausbrechen können“, so Grundner im Gespräch mit dem Kreisfeuerwehrverband Traunstein.
In Sachen Corona laufen die Fäden allesamt beim Landratsamt Traunstein zusammen und auch hier zeigt man sich von der Hilfsbereitschaft schwer beeindruckt. „Wir wissen ganz genau was wir an unseren Ehrenamtlichen haben“, erklärt Michael Reitmaier, der Pressesprecher im Landratsamt und führt fort „vom Auftrag über die Planung bis hin zur Umsetzung klappt alles stets wie am Schnürchen und man kann sich stets auf die Leute aus den Feuerwehren und des THW verlassen“.
Ab sofort sind die Masken in allen Gemeinden mit entsprechender Berechtigung erhältlich. Für die Hauptpflegeperson eines zu pflegenden Angehörigen stehen derzeit drei, für bedürftige Menschen fünf Masken zur Verfügung. Die Organisation selbst, ist dabei den Gemeinden überlassen. Daher werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, sich vorab zu informieren, wie und wann sie die FFP 2 Schutzmasken in ihrem Wohnort abholen können. Hob
Text
Hubert Hobmaier
Kreisfeuerwehrverband Traunstein e.V.