Bekanntgabe der Ergebnisse zur Umfrage bei den Feuerwehrleuten und Kommandanten

25. August 2020

Im März startete der LFV Bayern in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Innenministerium eine Abfrage bei Feuerwehrleuten und den Kommandanten. Mittlerweile sind die Rückmeldungen ausgewertet und können publiziert werden.

Der LFV Bayern und das Bayerische Innenministerium danken an dieser Stelle noch einmal herzlich für die Teilnahme an unseren beiden Abfragen. Das sich hier trotz der Corona-Pandemie so rege beteiligt wurde, freut uns sehr. In diesem Artikel werden wir so gut wie möglich auf die Rückmeldungen eingehen und die Ergebnisse präsentieren.

  1. Umfrage Feuerwehrmitglieder

Was uns besonders freut ist, dass sich bei dieser Umfrage 2.884 Personen beteiligt haben. Diese sind im Durchschnitt 14,85 Jahre bei einer Freiwilligen Feuerwehr Mitglied und zu 90 % männlich.

Die Gründe warum die Personen der Feuerwehr beitreten sind, sind hauptsächlich, weil man Menschen helfen kann, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung hat und weil Bekannte/Freunde bereits bei der Feuerwehr sind. Am meisten begeistert die tolle Gemeinschaft innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr und eben, dass man Menschen helfen kann.

Ca. 15 % der Befragten haben schon einmal überlegt aus der Freiwilligen Feuerwehr auszutreten. Gründe dafür sind u.a. Probleme mit der Führung, zu viel Zeitaufwand und keine Wertschätzung durch Politik/Gesellschaft etc.

Weniger als 10 % der befragten Jugendlichen wollen nicht in die aktive Mannschaft wechseln, da das Ehrenamt zu zeitaufwändig ist.

Bei „Zu Guter Letzt“ durfte jeder Befragte seine Sorge und auch positive Worte loswerden. Ein großer Teil bedankte sich beim allen Feuerwehrleuten, dem LFV Bayern und dem Freistaat, viele sehen das Ehrenamt Feuerwehr als das Beste das es gibt und finden die Gemeinschaft spitze. Doch ebenso viele fordern mehr Unterstützung für die kleinen Feuerwehren und wünschen sich allgemein mehr Unterstützung vom Freistaat und den Kommunen. Siehe Grafik.

  1. Abfrage Kommandanten und Evaluierung #findedeinfeuer

171 Kommandanten beteiligten sich bei der Abfrage. Die Feuerwehren haben durchschnittlich 2,77 Stellplätze. Schön zu lesen war, dass 60 neue Mitglieder, auf Grund der Kampagne #findedeinfeuer, bei den befragten Feuerwehren verzeichnet werden konnten.

Elf Kommandanten gaben an, genügend Mitglieder zu haben. Darum wurden keine Maßnahmen zur Mitgliedergewinnung durchgeführt. Die restlichen Feuerwehren führten am häufigsten Veranstaltungen zur Mitgliederwerbung durch, bei denen potenzielle Mitglieder direkt angesprochen wurden. Als Gründe der Freiwilligen Feuerwehr nicht beitreten zu wollen, wurde u.a. der hohe Zeitaufwand genannt.

108 Austritte wurden bei den Befragten seit 2010 verzeichnet. 66 davon altersbedingt. Gründe für die restlichen Austritten waren hauptsächlich Umzüge und verlorenes Interesse.

Für die Befragten ist vor allem die direkte Ansprache und eine sichtbare Feuerwehr ausschlaggebend bei der Mitgliedergewinnung. Darüber hinaus auch noch öffentlichkeitswirksame Aktionen und ein gutes Image der Feuerwehr. Als Zusatz gaben die Befragten Werbeaktionen, Anerkennung und familiäre Bindung an. Aus Sicht der Kommandanten sind Musterkonzepte, Werbematerialien und Unterstützung bei der direkten Ansprache potenzieller neuer Mitglieder sinnvoll. Des Weiteren wünschen sie sich u.a., Öffentlichkeitsarbeit in Funk und Fernsehen sowie eine höhere Wertschätzung von Politik und Gesellschaft.

Aus diesem Grund hat sich der LFV Bayern dazu entschieden ab September 2020 eine andere Art von Kampagne zu starten. Es wird zwar ein Kampagnenmotiv und auch Kampagnenclips geben. Der Fokus wird aber auf Aktionen und Musterkonzepte gelegt.

Ca. 75 % der Kommandanten kennt den Auftritt www.nachwuchs112.bayern.de leider nicht.

Zur Bildung der Mitglieder wünschen sich die Befragten vor allem beim Übertritt von der Jugendfeuerwehr zur aktiven Mannschaft Unterstützung. Weiter wurden u.a. Vergünstigungen und zeitgemäße Ausstattung angegeben.

Ca. 60 % der Befragten haben die Unterlagen zur Kampagne #findedeinfeuer genutzt. Am häufigsten wurden Plakate, Bauzaunbanner, Postkarten und die Facebookposts genutzt.

Die Resonanz der Bürger, der örtlichen Medien und der Feuerwehrleute war größten Teils neutral. Und auch die Kommandanten schätzen die Zielführung „neutral“ ein. Es konnten jedoch einige neue Mitglieder und auch Spenden aufgrund dieser Kampagne verzeichnet werden.

Am wirkungsvollsten war bei den befragten die aller erste Kampagne „Stell dir vor…“.

Viele Kommandanten wünschen sich einen Bürokratieabbau und, dass kleine Feuerwehren mehr unterstützt werden. Ebenfalls sorgen sie sich um die Motivation der jungen Leute und bzgl. der Herabsetzung der Altersgrenze. Siehe Grafik.